Der neue Tempel ist eingeweiht – Rekordkulisse in der Arena
Freitag, 10. September 2004! Fast zweieinhalb Jahre nach dem Abriss des altehrwürdigen Rheinstadions spielt Fortuna Düsseldorf wieder einmal in Stockum Fussball. Das erste Spiel in der noch nicht ganz fertiggestellten, neuen Multifunktionsarena soll zum Rekordspiel werden. Der Leipziger Rekord von 28.075 Besuchern, im bislang am besten besuchten Regionalligaspiel, soll fallen. Und was am Ende niemand erwartet hatte tritt ein. Der Rekord fällt nicht knapp sondern mehr als deutlich. 38.123 Menschen waren zugegen – an diesem Tage ausverkauftes Haus.
Doch nicht alles an diesem Freitag läuft zufriedenstellend. Das erste Problem ist bereits vor der Arena unübersehbar. Nur zwei Eingänge sind geöffnet, es bilden sich riesige Schlangen vor den Toren zum „neuen Tempel“. Als das Spiel um 19.30 Uhr beginnt, stehen noch ein paar Tausend Fans vor der Arena und verpassen den Anpfiff. Wenn man bis zu 30 Euro für ein Ticket hinblättern durfte, dann kann man eigentlich erwarten, dass bei solchem Andrang das Spiel etwas verzögert begonnen wird. Nichts war’s! Immerhin waren alle Leute drin, als Fortuna den ersten Treffer erzielte. Tosender Jubel erfüllte das imposante, weite Rund und auch den Akteuren aus der Landeshauptstadt fiel eine Last von den Schultern, denn fortan spielte die Fortuna ein richtig gutes Spiel.
Einige Fans machten ihrem Unmut über fehlende Stehplätze mehrmals Luft und fluchten auf den Oberbürgermeister, sowie den Manager der Multifunktionsarena. Über diese Aktionen lässt sich streiten! Auf der einen Seite ist es heutzutage üblich, dass in neuen Arenen keine oder nur sehr wenige Stehränge installiert werden, andererseits sind viele der jungen Fans, die immer auf dem Sitzplatz stehen, um ihr Team anzufeuern, sind gewillt, zwanzig oder dreißig Euro für jedes Spiel zu zahlen, dass Fortuna Düsseldorf in der Arena austragen wird. Und davon wird es in der Rückrunde ab Februar 2005 noch drei weitere geben, wie General Manager Thomas Berthold verkündete.
In der zweiten Halbzeit, kurz nach dem zweiten Tor der Fortuna, ging zum ersten Mal eine gigantische La Ola – Welle über die Ränge. Überhaupt war die Stimmung bestens! Dies lag natürlich an der guten Leistung der Düsseldorfer, aber auch daran, dass alle immer brav mitmachten, wenn die Ultras und der Suppertors Club, die größten Fangruppen hinter dem Tor, die Zuschauer auf den langen Geraden miteinbezogen. Bei „Steht auf, wenn ihr Fortunen seid“ bekam der ein oder andere eine Gänsehaut, als über 36.000 Menschen aufstanden und mitklatschten. Akustisch wird es sicherlich noch besser, wenn 2005 endlich auch Zuschauer in den Ecken des Oberrang Platz finden und wenn vielleicht einmal das Dach geschlossen wird. Das erste Spiel in der neuen Multifunktionsarena war auf jeden Fall ein Erlebnis! Auch für Nicht-Fortuna-Fans!
Episode 8
Regionalliga Nord - geht es gleich weiter nach oben?
Ein erster Schritt zurück in die ruhmreicheren Gefilde des Fussballs ist gemacht. Fortuna Düsseldorf spielt wieder in der Regionalliga und will sich nach zwei Jahren der Viertklassigkeit zumindest ein Jahr dort schadlos halten, bevor es 2006 in die zweite Bundesliga gehen soll. Natürlich, das Unternehmen wird nicht einfach, aber schon das letzte Spieljahr hat gezeigt, dass nun Leute in der Verantwortung stehen, die vom „Geschäft Fussball“ ein wenig mehr Ahnung haben, als so mancher Vorgänger, der am Flinger Broich am Werk war. Massimo Morales ist ein echter Glücksfall für den Verein und will im zweiten Trainerjahr bei der Fortuna beweisen, dass er auch für höhere Aufgaben zu gebrauchen ist. Im zweiten Jahr hat man es als Trainer eines Teams immer schwerer, aber Morales und General Manager Thomas Berthold haben bereits in der Vorbereitung auf die neue Saison angedeutet, ihre bisher erfolgreiche Art und Weise beizubehalten. Warum auch nicht?
Einige Spieler, mit denen man durchaus in der Regionalliga hätte spielen können, wurden nicht weiter verpflichtet. Frank Schön, Bac Sankharé oder Robert Niestroj mussten sich einen neuen Verein suchen. Fortuna hat allerdings ordentlich nachgelegt und beispielsweise in Marcel Podszus einen guten Stürmer verpflichtet, der sich in der Startelf von Morales wiederfinden sollte. Markus Lösch, Abwehrspieler von Eintracht Trier und Carsten Nulle, Torwart aus Oberhausen gekommen, haben Zweitliga-Erfahrung und sollen feste Stützen im Team der Fortuna werden. In Victor Matias Bocchio wurde ein Abwehrspieler verpflichtet, der in etwa die gleichen Qualitäten haben soll, wie sein argentinischer Landsmann Lorénzon, der wohl beste Abwehrakteur der vergangenen Spielzeit. Rechtsaußen Marcel Ndjeng, der aus Köln kam und Gustav Policella, ein weiterer Angreifer mit viel Zweitliga-Erfahrung, sind ebenfalls heiße Kandidaten für Stammplätze. Laurent Guthleber aus Frankreich wird die bisher schon gut besetzte Defensive der Düsseldorfer unterstützen, für die nach wie vor mit Böcker und Gerrit Bürk weitere starke Kräfte zur Verfügung stehen.
Insgesamt soll in erster Linie die Abwehr sicher stehen. Mit diesen Alternativen scheint das kein Problem zu werden, auch wenn Victor Lorénzon die ersten Wochen wegen Verletzung fehlen wird. Sven Najemnik, Ersatzmann für das Tor hinter Nulle und Patrick Deuß, Tim Kruse, ein Mittelfeldmann aus Leverkusen und der vielseitig einsetzbare Thomas Hoersen, der einiges an Bundesliga-Praxis mitbringt, sind die übrigen Neuzugänge der Fortuna. Doch wahrscheinlich wird noch ein weiterer Neuzugang dazukommen. Massimo Morales wartet noch immer auf einen offensiven Mittelfeldspieler, der Michael Zeyer ersetzt und so etwas wie einen Spielmacher darstellt. In Argentinien gab es schon einen Kandidaten, aber Berthold scheint sich nun anderwärtig umzuschauen.
Viel hängt davon ab, ob die Fortuna schnell als Mannschaft zusammenwächst – so wie im letzten Jahr. Wenn die Neuen sich schnell integrieren und das leisten, wofür man sie geholt hat, wird Fortuna Düsseldorf sicherlich um einen einstelligen Tabellenplatz in der Regionalliga Nord spielen. Auch wenn viele Trainer der Regionalliga Fortuna als Aufsteiger getippt haben, es müsste schon alles perfekt zusammenpassen und man müsste einen optimalen Start erwischen. In Münster geht es los, gegen Braunschweig steigt das erste Heimspiel. Vor allem die ersten Heimspiele mit Braunschweig, Uerdingen und Wuppertal werden zeigen, was die Mannschaft wirklich leisten kann. Aufstieg scheint ein vielleicht etwas zu hohes Ziel zu sein, aber wer weiß, was dieses Jahr passiert. Unmöglich ist das wohl nicht!
Episode 7
Europameisterschaft 2004 – Ein Rückblick
Die zwölfte Fussball-Europameisterschaft ist vorbei! Griechenland wird zum ersten Mal Europameister, die Portugiesen vergeben ihre erste Finalchance überhaupt und die deutsche Elf tritt bereits nach der Vorrunde die Heimreise an. Drei Wochen vollgepackt mit Fussball, mit Analysen, mit Interviews und mit Typen. Typen wie Wayne Rooney, Zlatan Ibrahimovic oder Milan Baros! Das Turnier hat bewiesen, es gibt Nachwuchs von internationaler Spitzenklasse. Nur in Deutschland ist dieses Thema eine leidvolle Angelegenheit. Lukas Podolski ist eine große Hoffnung für die kommenden Jahre. Aber dann kommt nicht mehr viel!
Nach dem Ausscheiden in Portugal warf Rudi Völler das Handtuch und hinterlässt eine nur schwer zu schließende Lücke auf der Position des Teamchefs. Spekulationen über den Nachfolger Völlers dauern bis heute an und nach Absagen von Daum und Wunschkandidat Hitzfeld fokussiert sich alles auf Otto Rehhagel, den Magier der Griechen, die mit dem deutschen Trainer Europameister wurden. Aber nicht nur Deutschland stehen in der Nationalmannschaft Veränderungen ins Haus. Nicht nur Deutschland scheiterte früher als erwartet. Spanien und Italien erreichten ebenfalls nicht einmal das Viertelfinale. Die Franzosen schieden dort aus – gegen die Griechen natürlich.
Gelobt wurde der attraktive Fussball, der offensive Fussball! Die Europameisterschaft als bestes Turnier seit langem gefeiert. Doch gewonnen haben die Griechen, mit einem defensiven bis destruktiven System, dass keinen Platz für Offensive hatte. Deshalb hat der „schöne“ Fussball irgendwie doch verloren. Keiner konnte diese griechische Mannschaft stoppen und darum scheint es ganz so, als würde der offensive Fussball nicht viel einbringen – jedenfalls keine Titel! Das ruft dann wieder die ganz großen „Experten“ auf den Plan, die dann behaupten, es gibt keinen „schönen“ Fussball, nur „erfolgreichen“. Diese Meinung teile ich nicht unbedingt! Haben doch die Schweden, Tschechen und Portugiesen so viel Freude gemacht.
Die Endrunde in Portugal war möglicherweise schon ein leiser Abgesang für altverdiente Stars des Spiels, bei dem laut Lineker doch immer die Deutschen gewinnen. Zidane, Figo, Kahn und Nedved! Was ist mit diesen schillernden Figuren des Weltfussballs? Zidane macht in der Equiqe Tricolore eventuell weiter, bei Figo sieht es da weniger positiv aus. Kahn wird sich bestimmt nicht damit zufrieden geben. Er wird weitermachen! Genau wie Pavel Nedved, der einmal mehr zur tragischen Figur wurde, als er mit einer schweren Verletzung im Halbfinale ausschied.
Alles in allem war es dennoch eine tolle Europameisterschaft! Mit vielen, tollen Toren, großartigen Spielern, großen Gewinnern und Verlierern. Und das nächste große Turnier ist auch noch in Deutschland! Und da seit 1996 der Gastgeber immer mindestens bis ins Halbfinale kam, wird es dann auch wieder für die Deutschen besser! Wetten....?
Episode 6
Deutschland wird Europameister - ein klarer Fall!
Von TOBIAS KEMBERG
Hurra ! Endlich wieder ein großes Turnier! Wurde auch Zeit, denn der Glanz der deutschen Helden von Japan und Südkorea ist schnell verblasst! Nicht einmal zwei Jahre nach der Finalniederlage gegen Brasilien steht der deutsche Fussball am Scheideweg. Im Nachhinein hat sich die Vize-Weltmeisterschaft als große Bürde, statt als Befreiung, entpuppt, und wirft einen dunklen Schatten auf „Rudi Nationale“ und seine Kicker. Weniger als einen Monat vor dem ersten Gruppenspiel gegen die Niederlande fürchtet sich die Fussballnation mehr vor der eigenen Elf, als vor van Nistelrooy, Makaay oder van der Vaart. Fraglich ist, wer es Portugal für Deutschland richten soll! Michael Ballack ist – harmlos ausgedrückt – im schweren Formtief, Kapitän Kahn zwischen Beziehungskisten und anderen „Fehlgriffen“ auch nicht mehr derselbe, wie vor gut zwei Jahren.
Einer ist schlauer und sagt mit 35 Jahren, dass ihn die Nationalmannschaft nicht mehr interessiert: Martin Max – bester deutscher Torjäger dieser Saison. Er rechnete mit Bundestrainer Skibbe ab und wird seine Fussballschuhe Ende des Monats an den Nagel hängen. Aber nicht nur Ballack und Kahn stehen in der Kritik! Die Abwehr schreit nach dem Rumänien-Debakel förmlich nach Christoph Metzelder! Weder Ramelow, noch Jens Jeremies sollten Rudi wirklich weiterhelfen können. Vielleicht hat ja Lothar Matthäus noch einmal Lust und Laune auf Portugal. Gegen Rumänien hätte auch ein Fussball-Rentner wie WM-Guru „Kaiser“ Franz besser ausgesehen – und der ist immerhin schon über 60! Torhüter und Abwehr scheinen aber eigentlich nicht das Hauptproblem zu sein: Frings und Schneider sind zu sehr mit ihrer vereinsinternen Zukunft beschäftigt, anstatt diese Fragen nach dem 4. Juli zu klären.
Denn trotz aller Querelen in den diversen Mannschaftsteilen ist dem deutschen Fan doch hoffentlich bewusst, dass Deutschland eine Turniermannschaft ist. Dies hätte zur Folge, dass Rudi und Skibbi ihren Urlaub auf Mitte Juli verschieben müssen, da Deutschland Europameister wird. Jahrelang keinen der sogenannten „Großen“ mehr besiegt, aber in Portugal werden neben den Tschechen und den Niederländern wohl auch die Franzosen und Italiener dran glauben müssen. Damit werden wir beweisen, dass die WM 2002 kein Zufall und der Finaleinzug nur durch das große Favoritensterben begünstigt war. Und Gary Lineker wird beim britischen Fernsehen nicht nur das – mal wieder – frühe Scheitern der Insel-Affen erklären müssen, sondern am 4. Juli auch seinen legendären Satz anbringen: Fussball ist ein Spiel mit 22 Männern – und am Ende gewinnen immer die Deutschen!!
Episode 5
Fortuna zurück in der Regionalliga – wer hätte das gedacht?
Von TOBIAS KEMBERG
Nicht immer war es so einfach ein bekennender Fortuna-Fan zu sein, wie in diesen Tagen. In den letzten zehn Jahren war es eigentlich permanentes Leiden und wer mit Schal und Trikot durch die Düsseldorfer Straßen ging, wurde entweder müde belächelt oder direkt vermöbelt. Doch zwei Personen auf diesem wunderschönen Planeten Erde entschlossen sich im letzten Sommer, diesen Verein wieder auf Vordermann zu bringen. Okay, niemand kannte Massimo Morales wirklich, obgleich er Co-Trainer und Übersetzer bei „Trap“ in München gewesen war. Aber wie es sich in dieser Spielzeit herausstellte, ist Morales der wahrscheinlich beste Coach der Fortuna seit etwa zwölf bis fünfzehn Jahren. Der andere furchtlose Fussball-Fachmann ist Thomas Berthold. Aktives Mitglied der deutschen Weltmeisterelf von 1990 und mit viel Sachverstand im sportlichen, als auch wirtschaftlichen Bereich ausgestattet. Berthold, der sich gerne als General Manager bezeichnet, stellte den Plan auf, der besagt, dass die Fortuna in drei Jahren bis in die zweite Liga aufsteigen soll. Ein erster Schritt ist nun geschafft – mit dem Aufstieg in die Regionalliga.
Am Anfang der Saison war der Aufstieg noch nicht als klar formuliertes Ziel angegeben, aber spätestens in der Mitte der Hinrunde war deutlich geworden, dass die Fortuna die beste Mannschaft der Oberliga Nordrhein ist und auch die Fans erkannten früh, dass ein Aufstieg in diesem Jahr sehr wahrscheinlich ist. Die Euphorie im Spätsommer und Herbst brachte die Fortuna schließlich an die Tabellenspitzer. Wann konnte man mit dem Fortuna-Schal um den Hals das letzte Mal „Spitzenreiter“ rufen? 4000 Fans begleiteten die Mannschaft im Schnitt zu den Auswärtsspielen! Über 5000 waren durchschnittlich am Flinger Broich bei den Heimspielen zu Gast. Auch die erste Saisonniederlage im sechzehnten Spiel der Hinrunde gegen den GFC Düren wurde vom Anhang verziehen. So viel Kredit hatte sich die starke Fortunen-Mannschaft bereits erarbeitet. Und wann war Fortuna das letzte Mal eine fast komplette Halbserie ohne Niederlage? Ich weiß es nicht mehr genau? Damals in der Oberliga 1993?
In jedem Fall marschierten die Flingerer auch in der Rückrunde weiter vorne weg, wenngleich es die ein oder andere Niederlage gab und auch spielerisch nicht mehr alles so toll war, wie in der Hinrunde. Der Lohn folgte am 28.April um 21.15 Uhr, als das Spiel gegen die Leverkusener Amateure abgepfiffen wurde und die Partie im Stadion begann. „Nie mehr Oberliga“ schallte durch das Paul-Janes-Stadion. Die Spieler wurden gefeiert, wie nach einer deutschen Meisterschaft! Immer wieder zu hören, die Lobgesänge auf Massimo Morales, doch der saß irgendwo im Kabinengang in einer stillen Ecke – zusammen mit Thomas Berthold, und plante bereits für Liga Drei!
Episode 4
Welch sonderbare Personalpolitik!
Von TOBIAS KEMBERG
In der Eishockey-Saison 2003/2004, welche für die DEG Metro Stars ein - wieder einmal - jähes Ende fand, sollte man wieder ein ernstzunehmender Playoff-Kandidat sein. Möglicherweise haben die Berliner Eisbären die DEG auch ernst genommen, doch das 0:4 in der Viertelfinal-Serie gegen den Vorrundensieger sprach eine deutliche Sprache. Zu wenig konkurrenzfähig in der Endrunde, zu jung und unerfahren sind viele Spieler im Team. Kurzum - das Team ist nicht gut genug. Und ein Hauptgrund für die mehr oder minder verpassten Ziele diesen Jahres und ein möglicher Grund, warum es auch in naher Zukunft nicht klappen wird, ist die Personalpolitik des Vereins.
Da ist ein Mann - aus Tölz - der ist Trainer! Okay! Aber gleichzeitig ist er auch Manager! Da frage ich mich, wer überhaupt Spieler scoutet und beurteilen kann, wer nach Neuzugängen die Äuglein aufsperrt. Manager-Coach Komma wohl kaum. Eines von drei Kriterien muss man nur erfüllen, um bei DEG und Komma unterzukommen: Entweder ist man mit Komma verwandt (Martin Ulrich und Neuzugang Klaus Kathan), man kommt aus Tölz oder der näheren Umgebung (z.B. Bobo Kühnhauser) oder man hat unter oder sogar mit Komma bei den Berliner Capitals gespielt. Diese Liste wäre allerdings etwas zu lang, um sie mal eben aufzuzeigen.
Nun, nach einer - wieder einmal - mäßigen Saison in der DEL, verstärkt (?) man das Team. Kathan, Dandenault und Andy Schneider - Letzterer erfüllt komischerweise keines der drei Kriterien - sollen die Lücken (?) - wenn es denn welche gibt - von Unterluggauer, Hart und Thuresson schließen. Pat Mikesch's Vertrag wurde vor wenigen Wochen aufgelöst, nachdem die DEG einen gewissen Matt Davidson aus Nordamerika verpflichtet haben. Dennoch hieß es, es soll noch ein echter "Knipser" geholt werden. Dann kam das Veto aus der Metro-Chefetage: "nicht genug Geld vorhanden"! Vielleicht sollte man sich von anderen Spielern trennen, als Thuresson und Mikesch. Wie wäre es mit Brännström, Pöttinger oder vielleicht Bobo "Gretzky vom Rhein" Kühnhauser?
Zum guten Schluss wird die Mannschaft in der kommenden Spielzeit doch nicht viel stärker sein, oder? Es sei denn, Klaus Kathan findet zurück zu alter Form früherer Tage, Eric Dandenault hat keine Dauerkarte für die Strafbank, wie zuletzt in Augsburg und Matt Davidson ist ein echtes Juwel, das nur darauf gewartet hat, endlich von so einem tollen Trainer aus "good old Germany" gefördert und vorangebracht zu werden. Einzig Andy Schneider macht mir Mut, denn das ist ein guter Eishockeyspieler, auf den ich mich bereits freue. Doch bevor wir hier nur nörgeln und die Saison 2004/2005 abstempeln, warten wir ab, ob es nicht doch besser wird und wir im nächsten Jahr mal eine Playoff-Serie gewinnen können. Und der "Knipser" kommt eventuell doch noch?! Ich glaube kaum, aber man kann ja nie wissen. In diesem Sinne.....
Episode 3
Sittenverfall im Sportstadion?
Von TOBIAS KEMBERG
Wird die Grenze des guten Geschmacks in Sportstadien anno 2004 endgültig überschritten, oder ist das schon länger ein schwerwiegendes Problem der Vereine? Gibt es zu viele Idioten, die sich gar nicht für das eigentliche Event interessieren? Oder ist es nur eine kleine Anzahl von Spinnern? Und wer ist überhaupt das „breite Publikum“? Als regelmäßiger Besucher der DEG Metro Stars und der Fortuna stellt man ganz klare Unterschiede in den Antworten zu diesen Fragen zwischen den beiden Stadien fest. Dennoch ist es mal an der Zeit, beides zu kritisieren. Sicher nicht so gravierend scheint die Tatsache, dass vor allem bei der DEG – aber auch bei der Fortuna – viele „Kids“ zu sehen sind, die den sogenannten „Fan-Nachwuchs“ bilden. Problem hierbei ist der Alkoholkonsum von Jugendlichen, die eindeutig noch nicht sechzehn Lenze absolviert haben. In meinen Augen ist dies jedoch wirklich nicht der entscheidende Punkt. Bei den Heimspielen der Metro Stars fällt einem immer wieder auf, wie viele Ahnungslose es gibt, die von dem Sport an sich keine Ahnung haben. Und damit sind Leute gemeint, die bereits jenseits der Zwanzig sind. „Tolle Stimmung, saufen und geiler Sport“. Mit solchen Aussagen werden „Frischlinge“ mitgenommen und ins Stadion gelockt. Jeder zahlende Zuschauer ist natürlich wichtig, aber bei so viel Ahnungslosen gibt es keine gute Stimmung und der Sport ist bisweilen auch nicht das Wahre. Aber auch die Proleten nehmen in den letzten Monaten im Eisstadion drastisch zu, vor allem von Seiten der Gäste-Fans. Am Flinger Broich und auch bei Auswärtsspielen der Düsseldorfer Fortuna ist das schon gravierender. Dort gibt es eine (relativ) große Anzahl gewaltbereiter Fans, für die der Sport wirklich nur Nebensache ist. Erst die neuerlichen Eskapaden einiger Bekloppten bringt den Verein Fortuna Düsseldorf in ernste Schwierigkeiten. Wenn man das Problem der Randalierer nicht in den Griff bekommt, ist eine Regionallliga-Lizenz bei möglichem Aufstieg längst nicht mehr sicher. Sicherlich ist das auch hier ein überschaubarer Teil der Fans, aber wenn man einen gewissen Grat überschritten hat, dann ist das nicht mehr lustig. Erst recht nicht, wenn der Fussballclub die Konsequenzen tragen muss. Guckt man mal über den Tellerrand hinweg, fällt dieses Problem auch in anderen Städten auf. Es ist ja nicht so, dass nur die Fortuna-Fans negativ auffallen! Dennoch muss in der Zukunft daran gearbeitet werden. Nicht nur durch Auswertungen von Videobändern, Gesprächen mit Fan-Verantwortlichen und großem Ordner- und Polizei-Aufgebot, sondern auch mit der Courage der echten Fans, die dafür sorgen, dass Ausschreitungen nicht alltäglich werden. Ansonsten haben wir in den Sportstadien tatsächlich einen Sittenverfall!
Episode 2
Wundersame Wandlungen und alte Gewohnheiten
Von TOBIAS KEMBERG
Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen! Eine Art Halbzeitbilanz! Denn gut die Hälfte der Vorrundenspiele der DEG Metro Stars sind passé! Und wenn wir einmal so fröhlich vor uns hin bilanzieren, dann erkennen wir wundersame Wandlungen und alte Gewohnheiten wieder. Im letzten Jahr hatte die DEG "den verlorenen Sohn" zurückgeholt. Als Goalgetter, als Torjäger, als Knipser - kurzum, als Top-Stürmer. Die Saison barg jedoch eine Enttäuschung, ja beinhahe Offenbarung, was die Tore angeht. In dieser Saison hat sich "Schnitzel" Kreutzer auf wundersame Weise gewandelt. Zweiter in der Scorer-Wertung der DEL, dazu zwischenzeitlicher Top-Torschütze der Liga, sowie zweifacher Spieler des Monats und prompt waren alle hinter ihm her! Verträgsgespräche, Vertragspoker, Vertragsverlängerung waren die Folgen. Seit Daniel Kreutzer bis 2007 verlängert hat, spielt er auch wieder so wie früher! Mäßig! Doch im Team und Umfeld der Metro Stars finden sich auch alte Gewohnheiten...so zum Beispiel Mike Komma, der coole Tölzer, der Coach, der Wasser-Trinker, der Manager...und genau da ist der Haken - immer noch!Denn Komma holte unter anderem Molin und Hohenberger; Letzterer ist schon wieder weg, da extrem erfolglos! Ein weiterer Kritikpunkt - oder alte Gewohnheit, ganz wie man will - ist die Taktik des Manager-Trainers. Defensiv bis zum Umfallen - der Fan wünschte sich oft, er würde umfallen, wenn er mal wieder bei Eiseskälte eine Defensiv-Schlacht begutachten darf! Aber zurück zu den wundersamen Wandlungen: Tore Vikingstad beispielsweise: letztes Jahr noch gefährlicher Stürmer mit Kontakt nach Köln und weiß der Geier wohin...diese Saison unter aller Kanone, was seine Zahlen angeht. Doch er kämpft, setzt sich ein und stellt sich in den Dienst der Mannschaft, womit wir wieder bei den Gewohnheiten wären. Schauen wir auf das sportliche Gesamtbild: Wir haben eine Truppe, die nach einem grottenschlechten Start immerhin auf die Playoff-Ränge hochgeklettert ist, einen überbezahlten Torhüter, der plötzlich wieder Leistung zeigt, weil er einen neuen Vertrag will (und auch bekommt) und nach wie vor eigentlich allerbeste Chancen, in die Playoffs zu kommen und eventuell sogar eine Runde zu überstehen. Und dennoch bin ich der Meinung; es könnte noch ein wenig besser gehen - aber besser geht's ja immer! Leider auch schlechter und darum bin ich nicht wirklich unzufrieden - als Fan! TK
Episode 1
Der Haken mit der rot-weißen Tradition
Von TOBIAS KEMBERG
Nach den bisherigen Eindrücken kann man ihnen nichts vorwerfen. Okay, nicht viel jedenfalls. Im jedem Fall nicht so viel wie sonst nach vier Punktspielen. Die Ausbeute ist bisher eher mäßig, doch eigentlich ist man das doch gewohnt, oder? Es war noch nie anders - jetzt da Thomas B., der "GM of Fussball-Oberligist" am Werk ist, hatte man sich jedoch Besserung erhofft. Die guten Ansätze sind zweifellos vorhanden, die Ausführung bisweilen eher mangelhaft. Wer sich eines der vier bisherigen Spiele vor Ort zu Gemüte geführt hat, wird verstehen, was ich meine. Es ist nach wie vor nicht einfach, für jemanden, der aus einer Weltstadt kommt und niederklassigen Fussball sehen muss. Klar, alle gehen freiwillig ins Stadion, aber Fortuna Düsseldorf ist halt etwas ganz besonderes - ein Traditionsverein. Und auch die Fans sind ohne Zweifel besonders! Vielleicht werden die mutigen "Piraten" im nächsten Frühjahr doch noch belohnt. Wofür? Für ihre Treue, jedes zweite Wochenende aufs Neue in See zu stechen, um Guybrush Threepwood (a.k.a. Massimo Morales) und seine Grog-trinkenden Nachwuchspiraten so tatkräftig zu unterstützen, wie es zuletzt in Leverkusen der Fall war. Tradition bleibt eben Tradition! Dazu gehören auch die teilweise grausigen Szenen, die sich in den gegnerischen Strafräumen abspielen. Wer Monkey's Island als Trikotsponsor hat, muss sich hier und da schon einen blöden Spruch anhören, aber Coach Morales sagt auf den Pressekonferenzen ja auch nicht: "Ich bin Massimo Morales und Du bist des Todes"! Fortuna hat es nicht leicht - das ist klar, aber ich frage an dieser Stelle einmal: Bei welchem Verein in der vierten, dritten oder zweiten Liga sind noch über 4000 Fans bei Auswärtsspielen dabei? Es gibt nicht viele - nein es gibt keinen Club, behaupte ich einfach mal. Und so werden weiterhin Heerscharen nach Ratingen, Bocholt oder Velbert pilgern und den dortigen Ordnern ein schweißtreibendes Wochenende bescheren. Schön fänden es natürlich alle, wenn man auch noch regelmäßig die drei Punkte als Beute mit nach Hause nehmen könnte. Aber wie war das noch mit dieser verdammten Tradition? Die Düsseldorfer "Piraten" sind auch in den aus Monkes Island berüchtigten Schimpfwortduellen keineswegs schlechter drauf, als Guybrush und seine Gegner in der legendären Spieleserie. Und so lange es eine derartige Euphorie gibt, brauchen sich Guybrush Threepwood...äh...Massimo Morales und sein "Drahtzieher im Hintergrund" - der berüchtigte General Manager Thomas B. keine Sorgen wegen der Fans zu machen. Nur das Tor müssen die rot-weißen Piraten einfach öfter treffen. Aber wie war das? Tradition bleibt Tradition - so ein Mist! TK