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Speaker's Corner - der Gastkommentar

 

Teil 3: DEG Metro Stars 2003/2004

von Julia K. aus D.

Das war sie, die Eishockey-Saison der DEG Metro Stars. Nach 52 Punktspielen, von denen ich 26 (plus/minus drei) zu Hause an der Brehmstraße genießen durfte, endet nun das „eisige“ Sportjahr 03/04. Jung und alt, groß und klein durften erstklassigen Sport genießen. Zumindest versprach das die Tatsache, dass die Düsseldorfer in der DEL, der höchsten deutschen Spielklasse zu finden sind. Die sportliche Leistung die der Zuschauer allerdings dieses Jahr geboten bekamen, war nicht, oder zumindest nur sehr selten von dieser erwarteten Qualität.

Nachdem die letzte Saison mit Platz drei abgeschlossen wurde, glaubte der treue Fan, so wie ich es nun mal bin, dass auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit bestehe, ‚oben’ mitzuspielen. Doch bereits die ersten zehn Spiele brachten mir Ernüchterung. Auf Platz elf und offensichtlich nicht ganz auf der Höhe der anderen, fanden sich die Cracks von Mike Komma da nämlich wieder. Doch wer das schnelle Spiel aus Kanada so richtig liebt, lässt sich von so etwas natürlich nicht entmutigen. Und ich trug weiter mein Eishocheyherz erfüllt von der Hoffnung auf bessere Zeiten ins Stadion. Doch ein wirklicher Lichtblick tauchte – abgesehen vom sechsten Platz am 22. und 24. Spieltag – nicht auf. Die DEG dümpelte zwischen dem siebten und neunten Platz umher, immer in Lauerstellung, endgültig in die Play-Offs einzuziehen. Den Traum vom Heimrecht hatte ich längst ausgeträumt, aber ich war mir immer noch sicher, dass wir es in die Runde der besten acht schaffen.


Die Mannschaft, der ich noch vor einem Jahr so hohe Qualitäten zugesprochen hatte, zeigte nun ein ganz anderes Gesicht: Die Mannschaftsleistung schien mit einzelnen Spielern zu steigen, aber mit anderen vor allem zu fallen. Spieler wie Fabian Brännström, der in der Eishockeywelt als technisch versierter Spieler mit gutem Auge und universell einsetzbar beschrieben wird, hat in meinen Augen keine dieser Qualitäten gezeigt; höchstwahrscheinlich, weil er sie nie hatte. Individuelle Abwehrfehler, die zu Gegentoren führten und mangelnde Chancenauswertung kommen mir eher ins Gedächtnis, wenn ich seinen Namen höre. Letzteres, die Verwertung der Torchancen, war allerdings ein Problem, dass das ganze Team heimgesucht hatte. Aber ich will nicht einen Spieler allein zum Sündenbock machen. Mir fallen da auch noch andere ein, wie zum Beispiel Bernd Kühnhauser, der außer mit dem Schiedsrichter zu diskutieren und seinen Gegner zu vermöbeln nicht viel bot (wofür auch seine Torausbeute spricht: in 51 bestrittenen Spielen traf er genau…0 mal). Auch andere ließen zu wünschen übrig. Alexander Sulzer, der mit NHL-Ambitionen nach Düsseldorf kam, war öfter auf der Strafbank als dem Eis zu sehen, was wahrscheinlich auch besser für die Mannschaft war, denn seine Abwehrkünste sind am besten mit seiner+/- Statistik zu beschreiben: -13. Aber auch andere werden mit ihrer letzten Saison nicht zufrieden sein. So fehlte Tore Vikingstad beispielsweise der letzte Zug zum Tor; er verzeichnete nur 9 Treffer, für seine Ansprüche mit Sicherheit zu wenig.


Doch wie bereits erwähnt, hoben einige Spieler das Niveau der Mannschaft gewaltig an. Zum Beispiel Daniel Kreutzer! Er erlebte in der Mitte der Saison eine Art Höhenflug. Viele Tore und erstklassiges Eishockey brachten ihm sogar zweimal in Folge die Ehrung zum Spieler des Monats ein. Marcus Thuresson und Trond Magnussen überzeugten durch Kampfstärke und Tore. Andrej Trefilov schwebte das ganze Jahr zwischen Genie und Wahnsinn. Nachdem er im einen Spiel durch Glanzparaden fast schon an einen Dominik Hasek erinnerte, schaufelte er sich im nächsten die Pucks selbst in den Kasten. So hang das Ergebnis der Metro Stars manchmal auch von der Tagesform des gelenkigen Russen ab. Und dann waren da noch unsere „jungen wilden“. Die Jung-Brüder, Thomas Jörg oder auch der nicht mehr ganz so junge Mathias Hart waren nicht immer die, die die Spiele letztendlich entschieden, aber im Gegensatz zu den Oldies sah man sie immer kämpfen, auch wenn alle anderen schon lange aufgegeben hatten.


Die Play-Offs waren noch immer nicht gebucht! Umso unverständlicher war es für mich, wie auch für die anderen Besucher des Eistempels, dass unser Trainer die Verträge mit Spielern verlängerte, die bis jetzt nicht ihre Leistung erbracht hatten. So erwarb zum Beispiel ein eben erwähnter Brännström einen 2-Jahres-Vertrag mit eigener Option – wahrscheinlich einmalig in der DEL-Geschichte. Auch die Verträge der meisten anderen wurden verlängert, obwohl die DEG aktuell doch wohl kein Team mit Perspektive für die oberen Plätze war. Zumindest auf der Tribüne wurde Mike Komma schon lange nicht mehr gefeiert. Lautstarke Kritik musste er bei jedem Heimspiel über sich ergehen lassen (besonders aus Block F). Zum einen, weil er anscheinend mehr mit Wasser trinken beschäftigt war, als die Mannschaft zu ‚coachen’, zum anderen weil 0:6-Niederlagen selbst den letzten Fan missmutig machen; insbesondere wenn die passende Einstellung offensichtlich fehlt, denn einige glaubten wohl mit Vertrag in der Tasche nur noch Kurven laufen zu müssen. Letztlich zog die DEG wie ich inzwischen nicht mehr erwartet, sondern nur noch erhofft hatte in die Play-Offs ein. Und das bereits drei Spieltage vor Ende der Hauptrunde! Das autorisierte die Mannschaft dann wohl auch, die letzten drei Spiele sang- und klanglos zu verlieren.


Und diese Negativserie setzte sich im Viertelfinale fort. Die Gegner waren die Eisbären aus Berlin. Chancen rechnete ich uns gar keine aus. Umso überraschter war ich dann auch, als wir in der schönen Hauptstadt mit 2:0 in Führung gingen. Doch wir fanden schnell zu alter Form zurück und verloren. So auch das erste Heimspiel. Doch das war in meinen Augen gar nicht wichtig. Das Team rund um den tölzer Michael lieferte ein spannendes, kampfstarkes und gutes Spiel – das beste der ganzen Saison. So konnte ich trotz Niederlage einmal gänzlich zufrieden nach Hause gehen, wobei ich wusste, dass ohne die letzte, dubiose Entscheidung des Schiedsrichters die Partie an uns gegangen wäre. Auch das zweite Spiel in Berlin ging an Ex-Dynamo. Als es dann zum vierten Spiel kam, war ich sehr enttäuscht: Erwartet hatte ich eine Mannschaft, die sich noch einmal aufbäumt, alles gibt und bis zum Umfallen kämpft. Doch wie unser oft so daneben liegender Stadionsprecher diesmal treffend formulierte, sahen wir lediglich zwölf Minuten Eishockey, der Rest war Schaulaufen. Und so endete mit einer Heimniederlage die Eishockey-Saison der DEG Metro Stars. Im Viertelfinale der Play-Offs.

Mein Fazit sieht nun folgendermaßen aus: Zufrieden sein kann man mit der vergangenen Spielzeit ganz bestimmt nicht. An der Brehmstraße ist man nun mal mehr gewohnt! Was die kommende Saison angeht, bleibt nur zu hoffen, dass das Team, das sich ja nicht großartig verändern wird, zu neuer, besserer Form findet. Vielleicht ist ein neuer Trainer nötig. Oder ein neues Team, um bessre Ergebnisse zu erreichen. Ob der Manager den Trainer, oder der Trainer den Manager entlässt, bleibt bei der aktuellen Lage allerdings fraglich. Vergessen möchte ich natürlich nicht das Randprogramm, das uns so manchen Abend mit tollen Pausenevents versüßt hat. Und auch mein persönliches Highlight, unser Düssi, hat mir viel Freude bereitet.
So friste ich traurig den Düssi- und wintersportfreien Sommer und hoffe auf bessere Zeiten, wenn es wieder heißt:
Es ist 19 Uhr 20. Hier ist die Brehmstraße und hier begrüßen sie herzlich ihre DEG Metro Stars…

 


Teil 2: Superbowl XXXVIII

von Olli B. aus D.

Nach den Championship-Games erst einmal der große Schockzustand: Superbowl XXXVIII – das Spiel der Spiele? Oder doch eher das Spiel der ganz großen Langeweile? Da war die Enttäuschung schon recht groß, denn ein wahrer Leckerbissen deutete sich vom Papier her wirklich nicht an! Okay, man muss fairerweise anerkennen, dass beide Mannschaften zumindest verdient in das Endspiel eingezogen waren: New England ließ nach mäßigem Saison-Auftakt bis dato 14 Siege in Folge raus. Und Carolina schockte mit doch recht starker Saison nicht nur die Experten, sondern vor allem die Favoriten aus Dallas, St. Louis und Philadelphia in den jeweiligen Playoff-Games.

Superbowl – Abende haben trotzdem immer ihren Reiz, alleine schon wegen der unvergleichlichen „Fress – Orgien“ während des Spiels. Doch schon vor dem Spiel konnte einem richtig schlecht werden (und zwar nicht aufgrund des Essens): Premiere servierte zur Party des Jahres Jan Stecker, einen Football-Laien, der verantwortlich für die Berichterstattungen vor dem Spiel, in der Pause und leider auch immer noch nach dem Spiel war. Nie wäre ein vorzeitiger K.O. seitens Klitschko wichtiger gewesen. Doch Dr.Faust fachsimpelte elegant mit und verriet, dass seine Lieblingsposition beim Football die des Quarterbacks sei. „Mit einem Schlag“ hätte er das erste Big-Play seiner Football-Karriere eingeleitet.

 

Nun aber mal zum eigentlichen Geschehen: Die Mannschaften waren direkt voll bei der Sache und wollten Großes erreichen, vielleicht zu Großes. Rekorde wollten sie nämlich brechen! Und das wäre auch fast gelungen. Denn bis lange ins zweite Viertel stand es unverändert 0:0 und es sah auch nicht so aus, als solle sich das Ganze ändern (Der Minus-Rekord für Punkte in der 1.Halbzeit lag bis dato bei 7 mageren Punkten). Adam Vinatieri verpatzte nicht einmal, sondern gleich zweimal aus aussichtsreicher Position. Und außer vielen Strafen ist nicht viel gewesen. Schönredner würden jetzt argumentieren, dass die Defensiv-Reihen die jeweilige gegnerische Offensive im Griff hatten, aber für ein Fan von krachendem Offensiv-Spiel war das einfach nur erbärmlich schwach. Punkte gab es dann Gott sei Dank doch noch und mit 14:10 für New England ging es dann in die Halbzeit. Zur Halbzeitshow wurde schon so viel gesagt, dass ich mich an dieser Stelle nur ungern wiederholen möchte. Aber eins muss mal wieder gesagt werden. Die meisten Amerikaner sind wirklich prüde und sobald mal jemand gegen den Main-Stream schwimmt, prügeln alle gleich auf ihn ein oder es wird eben mal kurz weggeblendet (siehe Janet Jackson und der Flitzer).

 

In der 2.Halbzeit ging es dann endlich so richtig los. Super Offensive, klasse Spielzüge, irre Spannung. Das war einem Superbowl schon eher würdig. Fast wären drei Rekorde gefallen: Die meisten Strafen pro Partie, das größte Comeback (in dem Fall von Carolina) und die erste Verlängerung in 38 Jahren Superbowl. Doch am Ende war wieder mal der Spielverderber Vinatieri zur Stelle. Natürlich, unser Depp aus der ersten Halbzeit versenkte gewohnt locker 10 Sekunden vor dem Spielende beim Stande von 29:29 ein Fieldgoal aus 41 Yards zum Sieg für New England.

 

Nur der Superbowl schreibt eben so Geschichten (5€ ins Phrasenschwein): In der ersten Halbzeit wohl in der „Ruhmeshalle der Stümper“ Nachbar von Kerry Collins geworden, führte er seine Mannschaft in der Crunch-Time zum zweiten Triumph nach 2002. Unbelievable! Um 5 Uhr war dann Ruhepause, welche dieses Jahr aufgrund des Zivis mal länger als bis 7 Uhr andauerte und nicht durch irgendeine super Unterrichtsstunde á la Frau Gürtler unsanft gestört wurde. Und noch etwas zum Schluss: „Game,Net & Match“ hat Superbowl-Niveau !!! „Scheiߓ-Grafik, keine Lizenzen und viele Verzerrungen von Linien, etc....aber Spielspass ein Leben lang (fragen bitten an: Peer See, Carl Neloni oder Tira Misu).

 

So, genug der lagen Rede! Soll ja nur ein Gastkommentar werden!

                                                                                                   

                                                                                                     DJHackfresse alias Oliver Bohnau 

 


Teil 1:  Die großen, guten, alten Zeiten der Glücksgöttin

von And. aus D,

Es waren große Zeiten! Zeiten, in denen man daraufhin fieberte, sie  wieder zu sehen! Die große Mannschaft - die Mannschaft, die einen förmlich entzückte in ihrer Art, Fußball zu spielen. Wenn Dieter Bierbaum im Nieselregen unter dem legendären Fluchtlicht die Mannschaftsaufstellung gegen Thor Waterscheid, den belgischen Europacupvertreter, verlas, überkam uns allen, die die Mannschaft damals lebten und liebten, Gänsehaut. Als dann auch noch Günther Bansemer (ausgerechnet der Günther) das entscheidende Tor schoß, glaubte man auf der Tribüne in Block E an alles, was man jemals in seinen Träumen erhofft hatte. Unser Team, so nannten wir sie, ist unschlagbar, ja göttlich!!

Es waren aber auch andere Zeiten! Zeiten, in denen man hoffte, nicht im Stadion erkannt zu werden! Die große Mannschaft, die einen sonst immer entzückte, entpuppte sich plötzlich als Lachnummer der Liga! Unvorstellbar schlechte Freistoßvarianten – Ihr, die unser Team damals begleitet habt, wißt, welche Situation ich meine – und grottenschlechte Vorstellungen in der Bundesliga führten urplötzlich zu Überlegungen, dem Team abzuschwören! Schlechte Gedanken, weil eine Woche später wieder unser aller Team dank dem Geschwisterpaar Klaus und Thomas Allofs zauberte und den Gegner deklassierte.

Der Höhepunkt in Basel ist unvergeßlich! Wir fuhren mit unserem Team in die Schweiz, um der damaligen Spitzenmannschaft von der iberischen Halbinsel das Fürchten zu lehren. Und sie haben sich mächtig gefürchtet! Und wir waren besser!! Und sie haben sich gefürchtet! Und wir wurden mal wieder betrogen! Wie sonst konnten wir uns unseren nicht aufhörenden Tränenfluß erklären?Schiebung, tretende Spanier, die unser Team zerstören wollten, all das war für uns und unser Team nicht mehr zu verkraften. Das Resultat ist bekannt; da trösteten auch keine Lobeshymnen Tage später in der Weltpresse!

Unser Team wurde zerstört –  im wahrsten Sinne des Wortes! Das Team gab es so nie wieder; Zimmermanns und Zewes haben wir immer wieder gesucht, aber nie gefunden! Katze Daniel und Eisenfuß Heiner und der unermütliche Egon haben mir später sehr gefehlt und fehlen mir manchmal immer noch. Wenn ich ab und an die DVD des Baseler Spiels einlege, kommen schwermütige Erinnerungen hoch und ich trauere; doch dann denk ich wieder an diese "tolle" Freistoßvariante und ich kann wieder lächeln.

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