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Die Kirche war so voll, dass sehr, sehr viele draussen stehen mussten. Trotz Übertragungsanlage haben viele die Traueransprache von Pfarrer Herrmann Trusheim nicht hören bzw. verstehen können. Deshalb hier der Text.

Zu Beginn der Trauerfeier spielte Evas Stiefschwester Verena "My heart will go on", die Titelmelodie aus "Titanic", auf der Querflöte. Danach sang und spielte Evas Stiefbruder Christopher mit seinem Freund Johannes Evas Lieblingslied "Behind blue eyes" von Limp Biskit.

 

Dann wurde das bewegende Lied "Abschied nehmen" von Xavier Naidoo gespielt.

 

 

Die Traueransprache. Pfarrer Herrmann Trusheim hat Eva sehr gut gekannt. Er hat sie konfirmiert, sie fuhr auch nach der Konfirmation jedes Jahr als Betreuerin mit zur Konfi-Freizeit. Bis vor einem Jahr gestaltete sie den Kindergottesdienst mit.

 

"Nein, gerecht ist das nicht, das ist nicht fair, dass wir hier sein müssen.

Und das ist kein Abschied, das ist ein Ab-Bruch.

 

Sie war schon eine Grosse - und manchmal auch noch klein.

Was hätte noch alles aus ihr werden können - sollen?

 

Und jetzt: Abgebrochen, viel zu früh.

 

Eva, Prachtkind und wie eine Schwester, Enkelin und Freundin,

Partnerin und Vertraute.

 

Ungerecht ist dieser Tod und unfair. Er reißt sie aus dem Leben, die so

voll Leben war.

 

Das war ihre Lebens-Art: sich ganz geben können.

Sich einsetzen und zuwenden...

Im Lachen und Streiten,

im Tanzen und Schweigen,

im Schreiben und Reden.

Für andere offen sein, aber auch für sich sein,

entschieden eintreten für das, wovon sie überzeugt war.

 

Eva - unverwechselbar und einmalig.

 

Über Gott und die Welt - nachdenken, fragen, erzählen -

andere dazu anstecken, selbst zu denken und was zu tun:

im Kindergottesdienst, Tage und Nächte mit den Konfies.

So viel steckte in ihr drin -

 

Und auch das: Suchen und Sehnsucht - nach Leben und Glück.

Erfahrungen gemacht - schöne und schwere,

manches gefunden, auf vieles noch gespannt.

 

Ungerecht ist dieser Tod und unfair.

 

Wir beten:

Aus dem Leben herausgerissen, Gott -

wir können es nicht fassen.

 

Wir denken an die Zeit mit Eva:

Jahre und Tage -

Momente und Erfahrungen,

Worte und Bilder.

 

Warum muss das alles jetzt Erinnerung sein?

Da war so viel Leben -

 

Und wir fragen, Gott, nach dir.

 

AMEN

 

Wir hören: When doves cry -  (Ginuwine)

 

How can you leave me standing?

 

- Wie kannst du mich stehen lassen? - Oder:

- Warum hast du mich verlassen?

 

Eine Frage - gedacht, laut oder leise gestellt in diesem Tod.

 

Die Tochter und Enkelin, die Schwester und Freundin - warum?

 

Übermächtig wird die Ungerechtigkeit dieses Sterbens

- so ohnmächtig ist die Frage: Warum?

 

Und in dieser Ohnmacht - auch die Frage nach Gott: Warum?

Die Frage im Schmerz, in der Trauer: Warum hast du mich verlassen -

wo bist du, Gott, in diesem Tod, in meiner Trauer?

 

Noch einer fragt.

Noch einer klagt. Laut. Und die Frage ist ein Schrei.

Voll Angst und Wut.

Und einer wird da angeschrieen.

 

Jesus schreit am Kreuz: Mein Gott, warum hast du mich verlassen?

 

Wo bist du, Gott, in meinem Sterben?

 

Was ist deine Antwort auf die Ungerechtigkeit des Todes?

 

Und Gottes Sohn stirbt am Kreuz, einen ungerechten, unfairen Tod.

Ein Bild der Ohnmacht und des Scheiterns.

Das Ungeheure geschieht: Gott selber stirbt, auch sein Leben wird abgebrochen.

 

Die Ungerechtigkeit des Todes wird nicht aufgehoben.

Kein Trost im Untröstlichen.

 

Wo bist du Gott: In Jesus zeigt Gott - ich bin da.

In deinem Tod. In bin bei dir in der Ungerechtigkeit des Todes.

Ich sterbe mit dir - auch auf der Autobahn.

Denn ich lasse dich im Tod nicht allein.

Ich kenne deine Angst und Not - ich habe sie selbst auf mich genommen.

Da ist Gott: in meinem Leben und in meinem Tod.

 

Und Gottes Antwort ist noch nicht zu Ende.

 

Er hört den Schrei: Wo bist du? - Den Schrei nach Leben.

Er nimmt die Wut an, die Klage, die ohnmächtige Trauer.

Er hört und hält das aus.

 

Und die Antwort auf die Ungerechtigkeit des Todes

ist Gottes Gerechtigkeit.

 

In Jesus lässt Gott den Tod nicht gelten.

Er gibt dem Leben recht.

Nicht nur einmal, sondern ein für alle Mal.

 

Kein schwacher Trost.

Die Wirklichkeit des Todes wird nicht übergangen.

Die Wirklichkeit der Auferstehung ist die Antwort Gottes.

Dass Jesus lebt macht dem Tod ein Ende.

 

Unglaublich?

Glaube ist Herausforderung zum Leben.

Zu Zeiten mag es lange dauern, bis ein Strahl von der Wirklichkeit

der Auferstehung in unsere Trauer fällt.

 

Für Eva gilt:

Sie hat mit Gott gelebt. In ihrem Tod hat er sie nicht allein gelassen.

Jesus lebt, und Eva lebt mit ihm - ohne Ende.

 

AMEN.

 

 

Wir hören ein Lied zum Leben trotz des Todes: Respect (Aretha Franklin)"

 

Hier die Traueransprache der Freunde:

Liebe Eva,

wir, Deine Freunde, Sind hier, um uns von Dir zu verabschieden.
Wir kennen Dich als lebensfrohe, immer gut gelaunte und liebenswerte
Freundin.

Mit Deinem strahlenden Lächeln und Deinem unglaublichen Optimismus hast
Du es immer wieder geschafft, uns aufzuheitern und zum Lachen zu bringen.

Unvergesslich werden uns unsere gemeinsamen Aktivitäten bleiben.

Du hast in Deine Freundschaften viel Zeit und Liebe investiert und trotzdem
Deine eigenen Interessen nie aus den Augen verloren.

Alle Ziele, die Du Dir gesetzt hast, wurden von Dir mühelos
erreicht und meist noch übertroffen.

Noch vor ein paar Tagen fragten wir uns, wann Du beruflich endlich
durchstarten würdest und konnten nie nachvollziehen, wie sorglos Du in
Deine Zukunft blicken konntest.

Und jetzt fügt sich alles zusammen...

Es ist schön zu wissen, dass Du Dein ganzes Leben und insbesondere die Zeit
nach dem Abitur in vollen Zügen genossen hast.


Eva,

Danke, für Dein fröhliches Lachen

Danke, für Dein offenes Ohr

Danke, für Deine Freundschaft

Danke, für die schöne Zeit

Wir haben Dich lieb und werden Dich vermissen.

 

Gemeinsam sangen wir am Ende für Eva den "Irischen Segen". Dieses Lied hat eine eigene Geschichte zwischen Eva und mir. Ich werde sie noch erzählen. Wenn ich alleine am Grab stehe, singe ich ihr dieses Lied täglich. Das Lied hört Ihr gerade als Hintergrundmusik.

 

 

.....und damit man es besser lesen kann, hier noch einmal in Klarschrift:

 

 F ü r   E v a

Irischer Segen

 

Möge die Straße  uns zusammenführen

Und der Wind in Deinem Rücken sein;

Sanft falle Regen  auf Deine Felder

Und warm auf Dein Gesicht der Sonnenschein.

 

Refrain:

Und bis wir uns wieder sehen,

Halte Gott Dich fest in Seiner Hand,

Und bis wir uns wieder sehen,

Halte Gott Dich fest in Seiner Hand.

 

Führe die Straße, die Du gehst,

Immer nur zu Deinem Ziel bergab;

Hab, wenn es kühl wird, warme Gedanken,

Und den vollen Mond in dunkler Nacht.

 

Refrain

 

Hab' unterm Kopf  ein weiches Kissen,

Habe Kleidung und das täglich' Brot;

Sei über vierzig  Jahre im Himmel

Bevor der Teufel merkt:  Du bist schon tot.

 

Refrain

 

Bis wir uns   mal wieder sehen,

Hoffe ich, dass Gott Dich nicht verlässt;

Er halte Dich in seinen Händen,

Doch drücke Seine Faust Dich nie zu fest.

 

 

 

               

 

 

 

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