WEB-GEAR Homepage - user.web-gear.com/maldebomber - Reisebericht

1.Tag

Um 16.00 Uhr soll ich zwar am Seehafen in Zeebrügge sein, aber morgens schaffe ich es nicht in die Gänge zu kommen. Um 10.40 Uhr geht es endlich los. Die Yamaha R1 kommt aus der Garage. Am Weinheimer Kreuz geht´s auf die Autobahn Richtung Köln. Durch den Zeitverlust versuche ich bei wenig befahrenen und tempofreien Abschnitten es richtig "laufen" zu lassen. Aber schon ab 160km/h will sich mein Kopf nach Hinten verabschieden und ab 190km/h bin ich über der absoluten Schmerzgrenze. Also pendle ich mich zwischen 130-150km/h ein und merke schon :Malde das wird verdammt eng. Bei Köln geht es weiter Richtung Aachen und schon bald ist die belgische Grenze erreicht. Größere Pausen gönne ich mir keine. Tanken, was trinken, ne Zigi und weiter geht es. Auf der belgischen Seite erwarten mich mehre Baustellen und es geht langsam vorwärts. Endlich geht es von der Autobahn. Zeebrügge ist nicht mehr weit. Und dann ist es vollbracht, ich fahre in das Hafengelände von Superfast. Olli und Simone sind mit ihrem Wohnmobil schon da und ich bekomme erst einmal was zu trinken. Dann ziehe ich mich um und warten bis der Schalter öffnet. Bis wir auf dem Schiff sind vergeht noch mal eine Stunde. Während des Einschiffen treffe ich einen Schotten mit einer BMW. Verwundert schaut er meine Maschine an und fragt: Your bike, it is comfortable for touring?" Lachend erwidere ich :" No, but it is very comfortable for racing." An Bord sehen wir uns erstmal unsere Schlafsessel an und bestimmen ein paar Guiness für die Bettschwere zu trinken. Im Restaurant enscheiden wir uns für "All you can eat" und hauen uns ordentlich den Bauch voll. Abends sitzen wir dann mit anderen Biker zusammen und trinken ein paar Guiness. Gegen 01.00Uhr lege ich mich in den Schlafsessel und ziehe eine Decke über den Kopf und versuche zu schlafen. Morgen ist noch mal Kilometerfressen angesagt und da will ich einigermaßen fit sein.

2.Tag

Obwohl im Sitzen und mit einer Decke über dem Kopf habe ich gut geschlafen. Olli und Simone sind schon im Frühstücksraum des Schiffes. Alle drei bestellen wir ein gutes Schottisches Frühstück. Würstchen, Eggs und Ham. Supergut. Gegen 11.00Uhr legen wir in Rosyth an. Ich gebe mein komplettes Gepäck, außer meinem Tankrucksack mit der Karte, ins Wohnmobil. Gleich darauf mache ich mich auf den Weg. Kerstin wird nämlich demnächst mit dem Flieger in Preswyck/Ayr ankommen. Die M8 bringt mich durch Glasgow, wo ich dann auf die M77 in Richtung Süden wechsle. Es macht Spass durch Glasgow zu fahren...irgendwie habe ich das Gefühl angekommen zu sein.Nach 2 ½ Stunden ist der Flughafen erreicht. Kerstin steht schon da und wir freuen uns über die schottische Sonne. Jacke an, Helm auf und ab geht es Richtung Norden. Wir fahren die Küste entlang, kommen durch Irvine und Adrossan und in Largs gönnen wir uns die erste Pause. Natürlich gibt es Fish & Chips und Cola. Weiter geht es durch Greeock und Dumbarton und gegen 17.30 Uhr kommen wir in Balloch am Loch Lomond an. Beim verabredeten Bed&Breakfast treffen wir Olli und Simone und verbringen den Abend in einem Schottischen Pub bei Fish&Chips und Guiness.

3.Tag

Heute geht’s weiter in Richtung Süden. Wir fahren am Loch Lomond entlang auf dem morgendlicher Nebel liegt. Es sind ca. 15 Grad- Angenehm für Schottland. Inveraray und Kilchun Castle kreuzen unsere Route Richtung Oban. Frühzeitig erreichen wir Oban und kommen mit der letzten Fähre nach Craignure auf der Isle of Mull. Auf dem Schiff treffen wir wieder zwei BMW Fahrer denen schon der Rücken und die Handgelenke beim Anblick der R1 weh tun. Von Craignure fahren wir die Küste runter nach Fionport und richten uns für unser zweites B&B ein. Gegenüber von unserem B&B ist ein Wahnsinns Pub. Den Abend genießen wir dort am offenen Feuer in einer genialen Stimmung. Nicht zu vergessen das Fußballspiel Stuttgart gegen die Glasgow Rangers.

4.Tag

Unser Etappenziel ist heute die Isle of Skye. Es regnet leicht am Morgen, aber durch unsere Lederkombis sind wir gut geschützt so das wir die Regenklamotten erstmal im Tankrucksack belassen. Bevor wir wieder auf das Festland übersetzen schauen wir uns die bunten Häuser von Tobermory an. Essen mal wieder einen Fish&Chips und setzen uns ein wenig an den Fischerhafen. Danach geht es wieder zurück an den Fährhafen. Diesmal haben wir starker Seegang und ein Matrose bringt Zweifel an, ob überhaupt die Fähre nach Skye fährt. Egal, es gibt ja noch eine Brücke nach Skye. Doch spät erst erreichen wir den Fährhafen Mallaig. Eine Fähre geht natürlich nicht mehr und so beschließen wir in Mallaig zu übernachten. Gegessen wurde diesmal im Wohnmobil und es gab leckere Raveoli aus der Dose.

5.Tag

Wir sind erleichtert, trotz starken Seegang fährt die Fähre nach Armadale (Skye). Einen Ausblick kann ich nicht genießen, ich bin gezwungen bei der R1 zu stehen und sie vor dem Umfallen zu heben. Schwarze Wolken sind am Himmel als wir die ersten Single Tracks auf Skye befahren. Portree ist unser Ziel. Links und rechts glotzen uns verwundert die Schafe an. Auf halber Strecke müssen wir doch unsere Regenkombis anziehen, Wolkenbruchartig öffnet der Himmel seine Schleusen. In Portree finden wir ein nettes B&B am Hafen. Wir ziehen uns um und erkunden die Insel mit dem Wohnmobil. Old Man of Stor, Kilt Rock und Dunvegan Castle schauen wir uns an. Dann fahren wir wieder zurück nach Portree wo wir erstmals guten Fisch essen gehen. Den Abend lassen wir in einem Pub ausklingen und unterhalten uns mit Einheimischen.

6.Tag

Das Wetter ist schlecht, es regnet und ist kalt. Trotzdem will Kerstin bei mir auf dem Motorrad mitfahren. Wir fahren über die Brücke bei Kyle of Lochalsh und schlagen den Weg in die Berge ein. Höher und höher geht es in Serpentinen hoch. Schwerstarbeit für mich wegen den nassen Straßen und jede Menge Geröll das in den Kurven liegt. Zeitweise kommt der Regen waagrecht an das Visier des Helmes geprasselt. In Appelcross brauche ich erstemal eine Pause und esse mal wieder Fisch und Chips. Noch etwas halten wir uns an der Küste entlang bis wir wieder ins Landesinnere auf die A 835 treffen. Nun geht es flotter voran. Bei Dämmerung erreichen wir die Hafenstadt Ullapool. Geschafft. Wieder haben wir ein schnuckliges B&B gefunden, genau an der Uferpromenade. Olli hat die Grippe und so trinken Kerstin und ich alleine Whisky und Guiness.

7.Tag

Das Wetter ist wieder etwas freundlicher, es scheint sogar zeitweise die Sonne. Die Regenkombis lassen wir aber wegen dem kalten Wind trotzdem an. Weiter fahren wir nach Norden. Ich freue mich mit dem Gedanken heute Abend in der Oasis Bar in Durness zu sitzen und auf das Meer zu schauen. Wir kommen am Ardvreck Castle vorbei und passieren Scourie. Auf dem Campingplatz machen wir Pause. Wunderschöne Aussicht auf das Meer. Gegen frühen Nachmittag erreichen wir Durness. Diesmal richten wir uns in einem günstigen Hostel ein. Danach wird der Strand erkundet. Aber wie gesagt, der Highlight ist die Oasis Bar. Fish&Chips und Guiness. Ich fühle mich irgendwie daheim.

8. Tag

Inverness ist heute unser Etappenziel. Nach einem selbst gemachten Schottischen Frühstück geht es los. Zuerst fahren wir an der Küste entlang bis nach Tongue, dann fahren wir wieder Südwärts. Altnahara und Larg wir passiert und langsam verläßt uns wie der die Einsamkeit der Highland Single Tracks. Wir nähern uns Inverness. An der erste Brücke beim Fußballstadion wird pausiert und es gibt wärmende Tütensuppe im Wohnmobil. Der Verkehr ist nun ganz schön ungewohnt für mich, so daß ich erstmals alleine mit der R1 losziehe und ein B&B suche. Später dann hole ich Kerstin nach. Auch in Inverness hatten wir mit einer schönen Unterkunft Glück. Abends machten wir noch ein Stadtspaziergang. Inverness ist seit 1997 ganz schön gewachsen. Irgendwie war ich nach der Einsamkeit von den Highlands etwas schockiert.

9. Tag

Bei eiskalten Temperaturen und Regen geht es weiter südwärts nach Edinburgh. Die längste Etappe wird zu einer Prüfung. Aber gegen Mittag ist auch sie geschafft. Nicht ganz, sich in Edinburgh zurecht zu finden ist tierisch schwer. Ich brauche gut eine Stunde bis wir unser Guesthouse gefunden haben. Ich darf und soll sogar mein Bike an die Rezeption stellen da es draußen nicht sicher wäre. In Edinburgh geht alle 5 Minuten Blaulicht und Sirene los. Man kommt sich vor wie in New York. So, erstmals hinlegen bevor es weiter geht. Abends gehen wir zu einem Chinesischen Restaurant.

10. Tag

Heute bleibt die R1 an der Rezeption stehen. Wir ziehen per Fuß los. Wir erkunden die Princess Street, das berühmte Edinburghs Castle und den Hafen. Abends finden wir in der Rose Street ein nur zu empfehlendes Restaurant. Das Muzzle In. Es gibt Muschel aus dem Topf und super günstig. Irgendwie war es mal erholsam das Motorrad stehen zu lassen.

11. Tag

Es geht wieder zurück zum Flughafen. Wir fahren die gleiche Strecke die ich auch am Anfang genommen habe und verbringen in Troon unsere letzte Nacht.

Vorher wird noch mal gut gegessen und ein Strandspaziergang ist auch noch drin.

Schottland du fehlst mir jetzt schon wieder!!!!

12. Tag

Rechtzeitig setze ich Kerstin am Flughafen ab und bin dann wieder alleine auf der R1 Richtung Rosyth unterwegs. Gegen 16.00 Uhr komme ich am Fährhafen an und treffe Olli und Simone wieder.

Ein wunderschöner Urlaub in Schottland geht zu Ende- Doch garantiert nicht der Letzte.

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